UVP+Klimawandel
Die Folgen des Klimawandels für Großprojekte sind ein zunehmend relevantes Thema in internationalen Studien und Berichten, wenn hohe Investitionsvolumen und lange Planungshorizonte vorliegen. Dies gilt einerseits für die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels auf die Projekte selbst (Stichwort „Climate Proofing“) und andererseits wird international und in vielen Länder zunehmend auch aufgezeigt, dass die geänderte Projektumwelt mit zu betrachten ist (siehe Leitfäden EU).
In der UVP-Änderungsrichtlinie (2014/52/EU) wird gefordert, dass sowohl die Auswirkungen von Vorhaben auf das Klima sowie ihre Anfälligkeit gegenüber klimatischen Veränderungen und Klimawandelfolgen zu berücksichtigen sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Klimawandelfolgen zu einem erhöhten Risiko von Unfällen und Katastrophen führen könnten.
Die Auswirkungen der Vorhaben auf das Klima (Stichwort „Klimaschutz“) werden in Österreich bereits im Rahmen des „Klima- und Energiekonzeptes“ verpflichtend in der UVP berücksichtigt (siehe Leitfaden Klima-und Energiekonzept). „Klimaschutz“ ist jedoch nicht Thema dieses Infoportals. Die auf dieser Website zusammengestellten und gesammelten Informationen beziehen sich auf die Berücksichtigung von Klimawandelfolgen und der Anpassung an den Klimawandel in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) von Vorhaben.
Das UVPklimafit-Infoportal
Das „UVPklimafit-Infoportal“ unterstützt Sie dabei, in der Konzeption und Entwicklung von Großprojekten (Vorhaben, die oftmals der UVP-Pflicht unterliegen) die Folgen des Klimawandels vorausschauend zu berücksichtigen. Mit einer Anpassung von Vorhaben an die Folgen des Klimawandels können spätere Folgekosten und negative Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt reduziert werden.
Werden Klimawandelfolgen in einer frühen Projektplanungs- und -entwicklungsphase berücksichtigt, kann die Widerstandsfähigkeit von Vorhaben durch entsprechende Anpassungsmaßnahmen im Vorhaben frühzeitig gestärkt werden. Auch macht es Sinn, den Zusammenhang mit der veränderten Sensitivität der Projektumwelt mit zu berücksichtigen.
Der „UVPklimafit-Wegweiser“ leitet Sie durch die Abschätzung der möglichen zukünftigen Betroffenheit der Vorhaben sowie der Projektumwelt in Abhängigkeit vom Standort und den spezifischen geographischen/topographischen Gegebenheiten.
Für eine Reihe von Vorhabenstypen stellt das Infoportal eine spezifische Übersicht (Factsheets Projektdatenblätter) über mögliche klimawandelbedingte Veränderungen bereit. Die mögliche Betroffenheit der UVP-Schutzgüter gegenüber Klimawandelfolgen kann mit Hilfe von Factsheets (Basisinfos) abgeschätzt werden. Ebenso bietet das Portal Arbeitshilfen für eine klimafitte Anpassung von Maßnahmen an (Maßnahmeninfo).
Weiterführende Informationen zur Berücksichtigung von Klimawandelfolgen und Möglichkeiten zur Anpassung werden für die einzelnen methodischen Schritte zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus finden Sie Hinweise zu unterstützenden Datensammlungen in allen angesprochenen Bereichen kompakt zusammen gefasst.
Zum Projekt
Das „UVPklimafit-Infoportal“ wurde im Rahmen des vom Klima- und Energiefonds (ACRP, 8. Call) geförderten Projektes SPECIFIC – SPEcific ClImate change ForesIght in projeCt design and EIA erstellt (Projektlaufzeit 2016 bis 2018). Es zielte darauf ab, eine Unterstützung bei der Integration von Klimawandelfolgen in der Planung, Entwicklung und Genehmigung von UVP-pflichtigen Großprojekten (Vorhaben) zu bieten.
Das UVPklimafit-Infoportal wurde mit der Unterstützung der verschiedenen an UVP-Verfahren beteiligten Akteurinnen und Akteuren von Seiten der Projektentwickler, UVP-Behörden und UVP-Gutachter/Planungsbüros entwickelt. Für ihre Begleitung des Projektes sowie das konstruktive Feedback in den einzelnen Entwicklungsschritten dieses Infoportals danken wir ihnen.
Wir möchten darauf hinweisen, dass die auf den folgenden Seiten dargestellten Informationen die Hinweise der Akteurinnen und Akteure soweit möglich aufgreifen, aber insgesamt Recherchen und daraus abgeleitete Empfehlungen des Forschungskonsortiums zu SPECIFIC darstellen.